Fahrlässige Dentalhygienikerin

Heute war ich bei einem neuen Zahnarzt. Die Wurzelbehandlung voriges Jahr verlief sehr schmerzhaft und nicht so zufriedenstellend (die junge Zahnärztin hatte einfach zu wenig Erfahrung in Ihrem Beruf). Eine jährliche Kontrolle meiner Beisserchen gehört einfach dazu. Denn trotz guter Zahnpflege findet man bei mir immer mal ein Loch.

Zuerst nahm mich die Dentalhygienikerin in Empfang. Statt einer weissen Schürze, wie man es von Leuten in diesem Beruf gewöhnt ist, trug sie ein knalloranges T-Shirt. Sie war auch nicht gerade die Schlänkeste und bei der Zahnreinigung ging sie schon etwas grob vor. Aber ich bin ja hart im Nehmen. Am Schluss machte sie eine Röntgenaufnahme von den Backenzähnen: Blättchen in den Mund, zusammenbeissen, schwere Schutzmatte auf Patienten, Röntgenappart auf die Backe richten und schnell aus dem Raum. Doch dann geschah das Missgeschick. Das Röntgengerät verruschte, so dass mein linkes Auge ebenfalls "bestrahlt" wurde. Und diese Röntgenstrahlen sind alles andere als Ungefährlich. Die dicke Dentalhygienikerin meinte dann nur lasch, dass ich bis spätestens in 10 Jahren blind auf dem Auge sein werde. – Hallo? Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film. So fahrlässig kann man doch nicht sein. Ich würde ein sehr hohes Schmerzensgeld verlangen und sie anklagen. Wäre ich doch nur bei meinem alten Zahnarzt, der jungen Anfängerin, geblieben. Die Dentalhygienikerin dort war auch ganz ok. Aber diese hirnamputierte dicke ...

Uff... Ich öffne die Augen. Es ist Donnerstagmorgen, ich liege in meinem Bett und merke, dass dies alles nur ein Alptraum war. Trotzdem will ich demnächst wieder mal zum Zahnarzt.