Gran Canaria – Tag 3

Heute morgen hatte ich ein Gefühl nach Sehnsucht. Sehnsucht nach jemand ganz bestimmten. Ihm schien es gleich zu ergehen, denn bald erhielt ich eine SMS von ihm. Wir schrieben einander, wie sehr wir uns vermissen würden. Und als er mir schrieb, wann ihr Bus fahren würde, packte es mich. Dank iPhone konnte ich sein Hotel ganz in der Nähe lokalisieren. Ich musste ihn vor seiner Abreise nochmals sehen. 

Und tatsächlich erwischte ich ihn noch an der Bushaltestelle. Wir fielen uns in die Arme, küssten uns. Er zitterte am ganzen Körper. Die Freude, sich nur einen kurzen Augenblick nochmals zu sehen war riesig. Wir umarmten und küssten uns immer wieder. Wir ließen uns auch nicht davon abhalten, als ein paar ältere Damen an uns vorüber gingen und die eine sagte: "Wahre Liebe gibt es nur unter Männern." 

Da kam auch schon der Bus und es hieß nun definitiv voneinander Abschied zu nehmen. Ein letzter Kuss und er stieg in  den Bus ein. Als der Bus losfuhr, kamen mir die Tränen. Kurze Zeit später schrieb er mir, dass ich ihm viel bedeuten würde und dass er bald mal nach Zürich kommen würde. - Es war das eingetroffen, was mir Markus, ein Kollege einst sagte: "Die Ferienliebe lernt man immer erst am letzten Tag kennen." 

Ich machte mich auf den Weg Richtung Strand. Per SMS verabredete ich mich mit Robert, der mit Stefano (ich kenn die Beiden aus der Heldenbar) und dessen Freund Bruce gestern angereist waren. 

Ich genoss den Tag mit den Drei so richtig am Strand. Wir lagen an der Sonne, schwangen an der schwulen Strandbar Nummer 7 die Hüften zu geilem Sound und Bier und brachten dabei ein paar Herren ins schwitzen. Ich hatte es aber auch mit Wasserratten zu tun. Und auch wenn die Frisur am Schluss zur Sau war, wir hatten mächtig Spass.

Abends gingen wir zu Viert essen - endlich mal wieder nicht alleine und vorallem nicht im Hotel-Altersheim. Nach dem essen ging's ins Nestor Pub, in dem die Travestiekünstlerin Beverly Hills ihren Auftritt hatte. Sie holte dabei zwei knackige Jungs auf die Mini-Bühne, die am Schluss nur noch in der Unterhosen dastanden und die Gewinn-Nummern zogen, die vorgängig im Publikum für einen guten Zweck verkauft wurden. Im Mykonos tanzten wir später zu voll aufgedrehtem Sound. Meine Stimmung war aber den ganzen Abend getrübt. Und auch wenn ich an Robert klebte, meine Gedanken waren ständig bei einem anderen Mann. Bei "I Gotta Feeling" von den Black Eyed Peas setzte ich mich in eine Ecke der Bar und musste weinen. Ich wusste, dass dies ein Song war, der auch dem Jürgen gefiel. Da kam Stefano zu mir und meinte, ich soll mir den Typen aus dem Kopf schlagen. Eigentlich hatte er auch recht. Es war und bleibt eine Ferienliebe. Dazu kommt, dass Jürgen seit 6 Jahren in einer Beziehung lebt und Oberösterreich auch nicht ums Eck liegt.

Nach x Gin Tonic's war ich so betrunken, dass ich nur noch ins Hotel wollte. Und irgendwie fand ich dann auch den Weg dorthin zurück und schlief noch angezogen mit Tränen in den Augen ein...