Wenn ich mir meinen Blog anschaue, merke ich, wie die Zeit verfliegt. So gab es seit Oktober 2010 nur einen einzigen Eintrag. Da fragt man sich, ob ich schreibfaul geworden bin, nichts mehr zu berichten habe oder den Blog nicht weiterführen will? Die Gründe sind unterschiedlich. Das Leben ist aber auch mit 32 und 33 Jahren lebendig, vielfältig und abwechslungsreich geblieben mit vielen Up and Downs. Ich könnte etliche Seiten in diesem Blog füllen, was in den letzten Monaten alles passiert ist.

Im Leben hat man Ziele, die man erreichen möchte. Viele setzen Ihre Ziele im Job, sie wollen Karriere machen. Meine Ziele stehen im privaten Bereich: Irgendwann mit einem lieben Freund zusammen in einem Haus mit Garten und Hund wohnen, es einfach schön haben bis ins hohe Alter. OK, der Garten und der Hund sind nicht bedingung, gehören aber einfach so in mein Bild. Diesem Wunschbild bin ich einen Schritt näher gekommen, nachdem mein Freund und ich uns anfang dieses Jahres entschlossen haben zusammen zu ziehen.

All die Monate davor hat zwar jeder von uns eine eigene Wohnung gehabt, waren aber trotzdem täglich zusammen und wenns auch nur zum Abendessen war. Auch wenn wir nicht in allen Punkten immer harmonisierten, war uns klar, dass wir zusammen gehören. Seit wir unter einem Dach wohnten, ging es aber nur noch bergab. Zum einen konnte sich mein Freund nicht in der neuen Wohnung einleben, zum anderen war es jetzt plötzlich zuviel, immer zusammen zu sein. Jeder hatte sein eigenes Zimmer als Rückzugsort – das war mir von anfang an wichtig. Doch das alles nützte nichts. Wir lebten uns immer mehr auseinander. Als bei ihm noch ein neuer Mann ins Spiel kam, mit dem er mich betrog, war es mir einfach zu viel. Ich war unglücklich mit der ganzen Situation und dies führte dazu, dass wir uns trennten.

Nun ist es aber nicht einfach, sich zu trennen, wenn man zusammen wohnt. Und wenn der (Ex-)Freund wieder auf einem zukommt und von Null anfangen will, weil er seine Fehler eingesteht, man aber bereits eine eigene Wohnung in Aussicht hat, wird das ganze noch viel schwieriger, vorallem wenn die ganze Beziehung kaputt ist und kein Vertrauen mehr da ist.

Und genau an diesem Punkt stehe ich jetzt. Es gilt zu Entscheiden, welchen Weg ich nehmen soll. Man hat mir mal gesagt, dass jede Entscheidung, die man trifft, richtig ist. Doch welche ist die richtigere? Höre ich auf mein Herzen, gehöre ich eindeutig zu meinem Freund. Höre ich auf meinen Verstand und meine zwei besten Freunde, dann muss ich mit allem abschliessen. Es ist brutal schwierig, solche Entscheidungen zu treffen. Soll ich die Beziehung, die ich aufgebaut habe einfach wegwerfen? Lohnt sich ein Neuanfang, der mit Angst und keinem Vertrauen starten würde? Oder geh ich meinen eigenen Weg und verliere dadurch meinen Freund für immer aus den Augen? Oder gehts mir dann viel besser alleine? Fragen über Fragen, die mir niemand beantworten kann. Ich selbst muss einen Weg finden, meinen richtigen Weg.