Das Apartment

Schwitzend liege ich aufgedeckt im Bett. Vor dem Fenster höre ich immer wieder stimmen von vorbeigehenden Leuten. Im 2-Sekunden-Takt brummt ein Auto vorbei. Es ist gegen Mitternacht und ich möchte eigentlich schlafen. Mein iPhone ist auf die Radiowecker-Station gedockt und gibt Caroline und Kliby wieder. Zum Lachen ist mir allerdings nicht. Es ist zu warm und zu laut. Und als im 7-Minunten-Takt noch ein Tram vorbei rauscht und das ganze Bett zu zittern beginnt, ist mir noch weniger zu lachen. In diesem Zimmer kann man einfach nicht schlafen. Ich öffne das Fenster. Endlich etwas frische Luft. Als ich im Bett liege erschrecke ich, als plötzlich ein Mann zu sprechen beginnt, der direkt in meinem Zimmer steht. Ach nein, es ist nur ein Fussgänger gewesen. Da ich keine Oropax habe, stecke ich mir kleine Röllchen Toilettenpapier in die Ohren. Doch es ist immer noch viel zu laut. Zwei Monate soll ich hier nun wohnen, in dieser kleinen, vielleicht 8m2 kleinen möbilierten 1-Zimmer-Wohnung? Nein, keine weitere Nacht mit mir!

Es ist mittlerweile nach Mitternacht und keine Ruhe in Sicht auf dieser stark gefahrenen Hauptstrasse, an der das Apartment liegt. Ich zieh mich an, packe Zahnbürste und Bettdecke ein und fahr mit dem Velo zurück in die leergeräumte Wohnung, in der ich die letzten 6 Monate mit meinem Freund gewohnt habe. Zum Glück wird diese erst am anderen Tag geputzt und abgegeben.

Bereits am nächsten Tag kann die Vermieterin der Apartment-Wohnungen ein neues Zimmer für mich organisieren: im zweiten Stock mit Sicht auf den Innenhof. Und da wohnt es sich bis anhin nicht schlecht. Das Zimmer besteht aus einem Bett mit Nachttisch, einem Kleiderschrank, einem Schreibtisch, WC und Dusche, TV und Minibar. – Und es ist ruhig!


In diesem Apartment wohne ich für 2 Monate.