Lückenbüsser?

Ende Januar besuchte mich mein Ferienflirt aus Gran Canaria bzw. Leipzig in Zürich. Für mich war es ein schönes, aber auch spezielles Wochenende. Ich wusste, dass ich Klarheit schaffen musste, was unser Verhältnis betraf. Leider gelang mir das nicht ganz. Ich äusserte mich zwar, dass ich grosse Bedenken für einer Fernbeziehung hätte. Aber wie es nun weitergehen sollte, konnte ich nicht sagen. Erst als er wieder in Deutschland war, sagte ich ihm, dass für mich momentan kein weiteres Treffen in Fragen kommen würde. Er war sehr enttäuscht über meine Äusserungen, da er an uns geglaubt hatte. Ja, er wäre irgendwann sogar zu mir in die Schweiz gezogen. Doch das wollte ich auf keinen Fall. Niemals sollte jemand sein Leben für mich aufgeben und in ein fremdes Land ziehen. Ich gestand ihm, dass ich mich ihm gegenüber nie wirklich öffnen konnte und ich nun auch jemand in der Nachbarschaft kennengelernt hatte. Damit enttäuschte ich ihn sehr. In einem Brief schrieb er mir:

Ich habe die gemeinsame Zeit mit Dir sehr genossen und empfand sie als etwas ganz außergewöhnliches und hatte mir sehr gewünscht, dass dies anhalten würde. […] Ich versuche in Erinnerung zu behalten, wie wunderbar alles mit uns beiden begann […], damit ich immer mit einem Lächeln an Dich denken kann.

War er nur ein Lückenbüsser? Diese Frage hatte er mir auch gestellt. Und leider musste ich ihm – so hart es sich anhört – recht geben. Er hatte mir geholfen, über die schwere Zeit mit meinem Exfreund hinwegzukommen.

Ich hab jeden Augenblick mit ihm genossen. Er ist ein herzensguter Mensch. Das Ende ist abrupt gewesen, wir haben vorerst keinen Kontakt zueinander. Das stimmt mich schon nachdenklich, aber es ist wohl das Beste. Eins ist aber sicher: Ich werde ihn in guter Erinnerung behalten.